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Wortbrücke zur Gemeinde am 13. Sonntag n. Trinitatis, den 25.08.2024

„Wo wohnt der liebe Gott?“

Wenn Du fragst: „Wie finde ich Gott?“ höre nicht auf Autoritäten deiner Religion, folge Deinem eigenen Herzen. Du wirst Gott nicht finden, wo sie ihn gefangen halten. Du wirst ihn finden, wo ein Mensch mit Mitleid hinübergeht in das Leid eines anderen Menschen. Im Gleichnis vom Samariter finden wir eindrucksvoll bestätigt, dass es keine Gottesliebe auf Kosten der Menschenliebe geben kann. Wer die Befolgung eines Gebotes, welches auf Gott zurückgeführt wird, höher stellt als das Gebot der Menschlichkeit, der mißversteht Gott, schadet nur.

Auch wenn Du fragst: „ Wer ist denn mein Nächster?“ und willst damit den Kreis Deiner Verantwortung einschränken, bist Du auf dem Holzweg. Gott ist überall dort , wo Menschen leiden und wo Menschen mit ihrer Menschlichkeit darauf antworten. Es spielt also keine Rolle, um welchen Menschen es sich da eigentlich handelt, woher er kommt oder woran er glaubt. Gott ist die sanfte Stimme, die Du hören kannst, wenn Du ganz Deinem Herzen folgst. Dieses einfache Gebot der Menschlichkeit ist ein wahrer Gottesdienst. Und dies ist Dir möglich, weil auch Du ein Mensch bist. Wie nahe Du dem Anderen in seiner Not kommst, das macht Dich selbst zum „Nächsten“ dieses Menschen.

Ihre Sybille Aumann