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Wortbrücke zur Domgemeinde am 19.Sonntag nach Trinitatis, den 6.10.2024

„ Willst du gesund werden?“

Liebe Schwestern und Brüder, ist dies nicht eine absurde Frage an einen Kranken? Denken sie bitte an den Gelähmten im Markusevangelium im 2. Kapitel, welcher von seinen Freunden durch die Decke des Wohnzimmers direkt vor Jesu Füße gelangt. Gut, dass da noch einige freundliche Menschen waren, die ihn zu Jesus brachten. Niemals wäre er wohl allein auf die Idee gekommen. Zu sehr geschlagen von einer Krankheit, die die Beine steif gemacht hat. Bin ich wohl selbst schuld daran, muss ich nun so leben, da Gott mich gestraft hat? Doch die Freunde haben von Jesus gehört, der die Gabe hat zu heilen, der von Gott als seinen liebenden Vater spricht, der auch jeden einzelnen Menschen liebt. Das war sensationell neu! Jesus vergibt ihm zuerst die Sünden und dann heilt er ihn. Jesus weiß, es gibt einen Zusammenhang zwischen seelischer Entlastung und körperlicher Heilung. Also, …willst Du gesund werden? Oder … ist es leichter im Alten zu verharren? Bin ich bereit mich von Gott anrühren zu lassen? Wenn ja,… muss ich wohl mein Leben ändern.

Jeremia spricht im 17 Kapitel diese wunderbaren Worte in seiner Verzweiflung: „ Heile du mich Herr, so werde ich heil.“ Aus meiner Zeit in der Klinik weiß ich, der Mensch besteht nicht nur aus dem kranken Leib, der Mensch mit seiner Seele muss ebenso heil werden. Die Seele muss ganz werden, bevor der Körper imstande ist, zu gesunden.

Gott kommt immer wieder auf uns zu. Sind wir bereit? Öffnen wir uns erneut für sein Wort, hören wir zu, wenn Gott durch den Geist unsere Seelen anrühren will?

Das Lied: „ Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ ist für mich ein Gebet. So wunderbar auf den Punkt gebracht. „ Oh Gott, sei da, sei uns nahe!“

Betet für unsere Kranken in der Gemeinde, in der Familie, im Freundeskreis und vergebt ihnen ihre Sünden, denn dann können deren Seelen heilen.

Ihre Sybille Aumann