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Wort zu Woche am 31. Januar 2021
Letzter Sonntag nach Epiphanias

Wenn Weihnachten zu nadeln beginnt

Die Weihnachtsbäume beginnen zu nadeln. Auch im kühlen Dom. Am Sonntag endet die Epihaniaszeit und in der kommenden Woche schmücken unsere Küster die Bäume auf dem Lettner wieder ab.
Die meisten Weihnachtsbäume sind schon aus den Stuben verschwunden. Sie nadeln halt.
Wurzellos. Erdlos. Geschmückt und umklammert von einem Eisengestell. Aber strahlen. Das hält man nur einige Zeit durch. Zumindest als Baum.

Was bleibt für uns, wenn Weihnachten nadelt?
Abgestorbene Wurzeln schlagen neu aus (Jesaja 11) und ein Licht scheint in der Finsternis (Johannes 1).
Allein diese zwei Kapitel der Bibel sind Lebensworte. Ohne diese Quellen, welche die Heilige Schrift bewahrt, können wir keine Wurzeln bilden. Keine Kraftreserven speichern.

Durch die Atheismuspropaganda im letzten Jahrhundert wurden zwei Generationen in unserem Land buchstäblich entwurzelt.
Propaganda gegenüber, von welcher Seite auch immer, ist mit gesunder Skepsis zu begegnen.
Wir wollen weiterhin darauf vertrauen, dass aus Krisen auch Chancen erwachsen können und lieber Lichter anzündend als die Dunkelheiten zu beklagen.
Nach Weihnachten wird es täglich heller.

Jörg Uhle-Wettler, Domprediger