Startseite   |   Impressum   |   Datenschutz    


 


Wortbrücke in die Domgemeinde
20. Sonntag nach Trinitatis - 17. Oktober 2021

Was gut ist

„Vor dem Schlafen, nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen.“
„AHA: Abstand halten, Hygieneregeln, im Alltag Maske.“
„Bei Rot bleibe steh'n, bei Grün kannst du geh'n.“

Regeln können das Leben erleichtern. Im Kopf durchgegangen, geprüft und abgehakt: Ich habe mich korrekt verhalten! Habe mir die Schuhe abgetreten, die Musik nach 22 Uhr leiser gedreht und in der Kirche die Mütze abgesetzt. Regeln helfen, gut miteinander zu leben.

Wie kann ich gut leben?
Was ist gut für mich? Was ist gut vor Gott?

Im Wochenspruch beantwortet ein Prophet das so:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott bei dir sucht:
Nichts anderes als Gerechtigkeit üben, Freundlichkeit lieben und aufmerksam mitgehen mit deinem Gott.“ (Micha 6,8)

Gerechtigkeit üben:
      Eintreten für die, die zu wenige oder zu leise sind.
      Die Freiheit der anderen achten.
Freundlichkeit lieben:
      Dem anderen zuhören.
      Nach Gemeinschaft suchen.
Aufmerksam mit Gott mitgehen:
      Dem Glauben Zeiten und Räume geben.
      Mich von ihm verändern lassen.

Das lässt sich fast durchgehen, prüfen und abhaken. Aber alle Regeln haben eins gemeinsam: Sie werden gebrochen. Oft genug aus gutem Grund. Nur wenn es mir selbst gut geht, wenn meine Stimme gehört und meine Freiheit geachtet wird, kann ich für andere da sein. Darum ist gerade die letzte Regel so wichtig.
Nehmen Sie sich Zeit, aufmerksam mit Gott mitzugehen. Wenn Sie im Park spazieren gehen, zu Hause ein Tischgebet sprechen oder im Dom eine Kerze anzünden. Bleiben Sie in Bewegung.

Ihre Henrike Kant, Vikarin