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Der Auferstandene schickt Maria
Magdalena zu den Jüngern.
(Tympanon über der
Magdalenen-Kapelle
im Magdeburger Dom)


 

Wort zur Woche, Sonntag Invokavit (6. März 2022)

      Invokavit
      Reminiszere
      Okuli
      Lætare
      Judika
      Palmarum

„In rechter Ordnung lerne Jesu Passion“ - so kann man sich die Namen der Sonntage der Passionszeit merken. Jedem ist ein Psalmvers zugeordnet, dessen Anfangswort den Sonntag benennt. Zuerst „Invokavit“ aus Psalm 91,15. Es gibt zwei lateinische Fassungen, invocavit und invocabit: er hat mich angerufen, er wird mich anrufen - und ich antworte, sagt Gott. „hat angerufen“ oder „wird anrufen“, Vergangenheit oder Zukunft - aber gilt das auch für unsere Gegenwart, rufen wir Gott an, so dass er antwortet? Hören wir auf seine Antwort?

Und ist der Merkvers nur eine Eselsbrücke? In der Passionszeit wird unser Blick auf die Passion, das Leiden Jesu gelenkt. Was lernen wir aus Jesu Passion? Jesus wurde zum Opfer von Machtmenschen, die um ihre Macht fürchteten, und zum Opfer von Mitmenschen, die den Mächtigen zujubelten. Aber Gott durchkreuzte die Machtspiele und weckte Jesus von den Toten auf. Die Passionszeit verherrlicht nicht das Leiden, sondern Gottes Antwort darauf. Gott sei Dank wissen wir, dass die Passionszeit mit Ostern endet. Wir können die Wochen bis dahin nutzen zu überdenken, wie wir handeln. Machen wir uns auf den Weg wie Maria Magdalena und reden von der Auferstehung? Bedenken wir bei dem, was wir tun und sagen, wie Jesus gehandelt hätte? Und lassen wir aus dem Denken Taten folgen?
Gelegenheiten zum Handeln gibt es gerade genug, wenn wir den Menschen in und aus der Ukraine helfen wollen. Unabhängig davon können wir Gott anrufen und auf seine zugesagte Antwort hören und vertrauen. Auch wenn der Sonntag Rogate (betet) erst nach Ostern kommt: Beten kann, beten darf, beten soll man immer.

Ich bete um Frieden und Bewahrung unserer Welt.
Prädikantin Helga Fiek