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Wortbrücke in die Domgemeinde - Quasimodogeniti 2022 Der Glaube ist wie nahrhafte Milch... Quasimodogeniti
Diese Überschrift hört sich ein wenig altbacken und sperrig an, zugegeben, aber genau dieses steckt hinter dem
ungewöhnlichen Sonntagsnamen: „Quasismodogeniti“. Das ist kein Bezug auf Quasimodo, den Glöckner von Notre Dame,
sondern der lateinische Beginn eines Verses aus dem Neuen Testament. Wie die neugeborenen Kinder sollen wir von der nahhaften
Milch des Glaubens leben. Das ist ein ungewohntes Bild, aber die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten ist ja die, die den
allerschönsten Aspekt des Christentums stark unterstreicht. Die Glaubensgewissheit der Auferstehung von Jesus von
Nazareth, und die Glaubenshoffnung auf die eigene Auferstehung am Ende der Jahre, die uns hier auf Erden gegeben sind.
Hört sich unwahrscheinlich an? Natürlich, aber dadurch es diese Botschaft nicht weniger wahr. Sie soll ja
bewusst die gewohnten Dimensionen von Raum und Zeit und Begrenzung sprengen, in denen wir unser Leben führen. Sie
soll immer wieder neue Perspektiven eröffnen, eben für unser Leben jetzt, aber auch einst; Perspektiven von
Freiheit und Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, die gerade jetzt so nötig sind, wo Tod und Schrecken in
unserer Welt so viel Macht haben, wo Seuche und Krieg die Menschen bedrohen. Neben allem anderen können wir diesem
sogar mit dem Vertrauen der Neugeborenen begegnen.
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