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Michaelis - 29. September, Tag des Erzengels Michael und aller Engel.

Engel

Es kommt eine Vertrautheit in mir auf bei dem Gedanken an die Stammkirchenbank in der Plauener St. Johanniskirche, die bequeme Schulter meiner Mutter und das Bild der Putten auf der Kanzel vor mir. Diese Kombination des Glanzes der goldenen Trompete in den Engelshänden und das Gefühl der Geborgenheit tagträumend an meine Mutter gelehnt, hatte seine ganz besondere Wirkung auf mich als Kind. Lernte ich dort glauben an Gott, den..." Schöpfer des Himmels und der Erde"...? Gehörten diese Putten zu dem erschaffenen Himmel dazu und sollten sie Bedeutung für meinen Glauben haben? Bedeutung hatten sie auf jeden Fall für meine Entscheidung, Trompete spielen zu lernen.

Die Putten fand ich bald kitschig und glaubensmäßig hatte die Schulter meiner Mutter, die immer zum Anlehnen da war, wohl die größere Bedeutung. Aber vielleicht habe ich da etwas übersehen und ein Thema vernachlässigt, das zum Glauben notwendig ist und auch im Alltag Wirkung zeigt. Engel haben immer mit Gott zu tun, seinen Offenbarungen und folglich mit dem Glauben an Gott. Wir Menschen haben das Bedürfnis mit Gott in Verbindung zu treten bzw. zu bleiben und spekulieren, dass Gott entsprechend "seine Leute" zur Verfügung hat. Wir trauen Gott etwas zu auch in Form von "Engelstaten". Nun können wir nicht direkt unseren Wunschengel ordern, sondern wenden uns an Gott, denn er sendet seine Boten. Wir begegnen Menschen, träumen etwas, werden getrieben von einem Gedanken, haben so ein "inneres Gefühl". Wir spüren "Engelssignale". Im Psalm 91,11 lesen wir: "Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen"...

Das ist eine Zusage für jeglichen Weg, für jede Lebenssituation, ganz gleich ob "freudige Erwartung", Glück, Reise, Erfolg, Erschöpftsein, Pause oder gar Todesnähe. Die Bibel spricht von entsprechenden Engeln und ihrem Auftrag. So denke ich an Michaelis gern an die Plauener St. Johanniskirche und daran, dass Gott mir seine ganz persönliche Zuwendung zeigt.

Gemeindepädagogin Gabriele Humbert