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Sohn, mach diese Welt zu einem besseren Ort, 1988
Ivan-Valentyn Zadorozhny
*1921 in Rzhyshchiv, Ukraine


 

Wortbrücke zur Gemeinde am 5.Sonntag nach Trinitatis

Nachfolge

„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mk 8,34). Immer wieder finden sich im Neuen Testament Stellen, an denen Jesus zur Nachfolge ruft. Christen leben nicht aus einer abstrakten Glaubenslehre, sondern aus der Gemeinschaft mit Christus. „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,14), so lautet die Botschaft Jesu. Diese Botschaft ist ein Weg, den der Mensch betreten und gehen muss. Christ sein bedeutet, Jesus nachfolgen im Glauben und im Heiligen Geist, das Leben Christi leben, ihn nicht nur bewundern, sondern ihn wirklich "anziehen" (Röm 13,14).

Oft aber stellt sich die Frage, ob wir wach und bereit sind für die Nachfolge. Deshalb schreibt Paulus an die Gemeinde von Thessaloniki: „So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.“ (Tess. 5,6) Blaise Pascal formuliert es angesichts schlafender Jünger bei der Festnahme Jesu so: „Immer ist Gethsemane, immer schlafen alle“. Als vor sich hin dämmernde Kirche, als schläfrige Christen, können wir den Ruf in die Nachfolge nicht hören.

„Jesu Nachfolger sind zum Frieden berufen. Als Jesus sie rief, fanden sie ihren Frieden. Jesus ist ihr Friede. Nun sollen sie den Frieden nicht nur haben, sondern auch schaffen. Das Reich Christi ist ein Reich des Friedens, und die Gemeinde Christi grüßt sich mit dem Friedensgruß. Christen sind Stifter göttlichen Friedens mitten in einer Welt des Hasses und Krieges“. (Bonhoeffer).

Thomas Lösche, Religionspädagoge